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Stadtentwicklung

 

 

15Jan

Lahmender Wohnungsbau

In Deutschland fehlen derzeit 700.000 Wohnungen, soviel wie seit 30 Jahren nicht. In 75 von 79 untersuchten Städten stiegen die Mieten bis zu 13%. Wohnraum in den Großstädten liegt beim Kauf bei rund 4900 Euro pro Quadratmeter. Wir haben 7,8 Millionen Menschen mit Schwerbehinderung, die auf barrierefreien Wohnraum angewiesen sind.

Hinzu kommt, dass im Gebäudesektor 4,3 Millionen Wohnungen als nicht mehr wirtschaftlich sanierter gelten, um die Energieverbrauchsvorgaben erfüllen zu können.

Das Ziel der Ampelregierung, pro Jahr 400.000 Wohnungen zu bauen, wurde im vergangenen Jahr bereits um mehr als 100.000 Wohneinheiten verfehlt. I.Ü. würde es die zusätzlichen Defizite bis 2026 gerade mal decken. Statt der von der Regierung avisierten 100.000 Sozialwohnungen wurden in 2022 nur 20.000 neu gebaut. Denen steht aber eine hohe Zahl von Wohnungen gegenüber die jährlich aus der Sozialbindung fallen.

Auch der Fachkräftemangel wird so zu einem immer größeren Problem werden. Standortattraktivität ist ein wichtiger Standortfaktor für Experten aus dem Ausland. Wohnen und arbeiten gehören zusammen und hohe Mieten sowie der Angebotsmangel an bezahlbarem, gutem Wohnraum machen Deutschland nicht gerade attraktiv im Wettbewerb um die klügsten Köpfe.

Gefordert wird jetzt ein Bundes-Sondervermögen von 50 Milliarden Euro für den sozialen Sektor und eine Absenkung der Mehrwertsteuer für den sozialen Wohnungsbau von 19 auf 7 Prozent, um das Ruder noch herumzureißen. 3/4 der Summe solle der Bund aufbringen, den Rest die Länder. Derzeit will der Bund den Bau von Sozialwohnungen nur mit 14,5 Milliarden fördern.